1-2 kg. Maximal! Vielleicht hier noch mehr Muskeln und da einfach noch einen Hauch definierter.
Kommt dir das bekannt vor?
Mich haben solche Gedanken Jahrzehnte lang begleitet. Und schleichen sich auch heute noch von Zeit zu Zeit an die Oberfläche meines Bewusstseins.
Permanent im Optimierungsmodus und quasi nie zufrieden mit dem was ich aktuell hatte. Oder wie ich aktuell aussah.
In meinem Kopf hatte ich ein Bild.
DAS perfekte Bild.
Und das war nicht auf mein Äußeres limitiert. Nein. Wie ich auszusehen hatte, wie ich sein wollte, wie ich wahrgenommen werden wollte.
Mit meinen Gedanken immer bei den anderen.
Was passierte denn, als ich mein vermeintliches Ideal erreichte?
Ich war endlich glücklich. Und alles in meinem Leben wurde automatisch endlich genau so, wie ich es mir immer ausgemalt hatte.
Natürlich ist das nicht passiert. Im Gegenteil.
Die pinken Hamster fingen nicht an zu fliegen und mein Märchenprinz kam auch nicht auf dem Pferd herangetrabt.
Meine Realität war: Ich war nie zufrieden.
Hatte ich bspw. mein Gewicht erreicht, wanderte mein Blick automatisch zur nächsten - in meinen damaligen Augen - unperfekten Stelle.
Ein nie enden wollender Kreislauf. Optimierungswahn 24/7.
Was erhoffte ich mir denn von diesem Perfektionismus?
Was war es im Kern, das mich in meiner Optimierungsspirale und im Außen hielt?
Es war gar nicht so einfach zur Wurzel des Problems zu gelangen.
Alle Optimierungswünsche und Änderungsversuche meines Aussehens und meiner Person, waren schlussendlich nur Symptome. Der Kern meines Themas wollte und durfte noch erfasst werden.
Es brauchte das Ausprobieren verschiedener Methoden, Up‘s and Down‘s und ein Meer von Tränen, bis ich die Wurzel erkannte und zu fassen bekam.
Wieso ich mir keine Unterstützung gesucht habe?
Es braucht ein hohes Mass an Reflexion und idealerweise jemanden, der den Weg schon gegangen ist und weiß, welche Stolpersteine und Hindernisse entlang der Reise warten können. Mit jemandem, der Brücken bauen kann und der dir den Weg durch dein Dickicht erkennen lässt - so jemanden gab es in meinem Umfeld damals nicht.
Es war auch damals einfach noch nicht die Zeit, in der Selbstreflexion und Heilung gross thematisiert wurden.
Während mein Umfeld also weiterhin in ihrer Bubble lebte, erkannte ich, was ich eigentlich im Außen zu finden hoffte: Liebe.
Ich war mir selbst nicht genug. Ich hatte mich auch - mit allen Facetten - nicht akzeptiert. Von „mich lieben“ konnte zum damaligen Zeitpunkt überhaupt noch gar keine Rede sein.
Und jeder Mensch ist anders.
Was sich als meine Wahrheit herausstellte, muss für dich keinerlei Bedeutung haben.
Vielleicht möchtest du einfach eine neue Frisur, weil du seit Ewigkeiten nicht mehr beim Coiffeur warst.
Vielleicht war dir deine Nase schon immer viel zu krumm und passt, bei aller Akzeptanz & Liebe, einfach nicht in deine ästhetischen Werte.
Vielleicht liegen deine Gründe aber auch tiefer. Und keine OP der Welt, kein neues Sporthobby und kein neues Paar Klamotten, wird Dich finden lassen, wonach du eigentlich suchst.
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